Schulpartnerschaften

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Grundsätze:

  1. Möglichst detaillierte schriftliche Partnerschaftsvereinbarung gemeinsam ausarbeiten und in einem feierlichen Akt unterzeichnen; erst allgemeinere, später detailliertere Zielvereinbarungen mit Festlegung von Evaluationen. Auf diese Weise wird verhindert, dass unangemessene Erwartungen, Missverständnisse und dadurch Enttäuschungen entstehen. Außerdem kann auf dieser Grundlage verlässlich in größeren Zeiträumen geplant werden.
  2. Schulpartnerschaften themenorientiert anlegen. Gemeinsame thematische Arbeit z.B. in Projekten verbindet beide Seiten und bereichert durch unterschiedliche Perspektiven. Die touristische Dimension wird unwichtig.
  3. Durch themenorientierte Arbeit und thematische Spezialisierung werden Schüler/innen zu Experten, die ihr Wissen und ihre Einsichten weitergeben; Entwicklung der Schüler/innen im Blick haben.
  4. Gemeinsam verbindlich festlegen, wer was leistet; Ziele und Zeiträume bestimmen, in denen sie erreicht werden sollen.
  5. Teamwork (Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie Eltern) in Vorbereitung und Durchführung vorsehen, auch als Chance zum sozialen Lernen und um die Arbeit auf viele Schultern zu verteilen.
  6. Vernetzung, z.B. mit anderen Schulen, bringt Hilfe bzw. Entlastung.
  7. Partizipation der Schüler/innen in allen Planungsphasen umfangreich ermöglichen. Es ist wichtig, die guten Ideen der Schüler/innen von Anfang an zu berücksichtigen. Im Gegenzug werden diese dann die Partnerschaft als ihre Sache sehen, für die sie bereit sind, sich einzusetzen.
  8. Nach Möglichkeit die ganze Schule involvieren; die Schulpartnerschaft ins Schulprogramm, -profil bzw. -curriculum integrieren. So können maximale Lerneffekte erzielt werden.
  9. Im Vorfeld über kulturelle Hürden informieren und darüber gemeinsam nachdenken; dabei die Möglichkeit geben, Vorurteile zu artikulieren, und diese bearbeiten (stützendes System).
  10. Didaktische Vielfalt ist notwendig. Auch so lernen Schulen aus verschiedenen Ländern voneinander.
  11. Multiperspektivität ermöglichen, z.B. durch Multilateralismus (Partnerschaft zwischen Schulen in mehr als zwei Ländern). Eine solche Konstellation erschwert die Entstehung von einfachen dichotomen Bildern und fördert differenzierte Sichtweisen.
  12. Vielfalt der Sprachen nutzen und so zu gelebter kultureller Vielfalt beitragen.
  13. Mindestkommunikation vereinbaren, z.B. mindestens einmal alle zwei Wochen eine E-Mail. Erfahrungsgemäß reißen Kontakte schnell ab und sind dann nur sehr schwer wiederzubeleben.
  14. Alle Prozesse transparent gestalten und auf umfassende Kommunikation innerhalb der Schule achten. Auf diese Weise kann die Beteiligung vieler Personen und Gruppen erreicht werden.
  15. PR-Arbeit und Multiplikation sind wichtige Aspekte von Schulpartnerschaften. Dadurch werden mehr Menschen in die Lernprozesse einbezogen.
  16. Viel Zeit zum Kennenlernen und zur Vorbereitung der einzelnen Schritte einplanen.
  17. Um Partnerschaft auf gleicher Augenhöhe zu gewährleisten, sollten möglichst Leistungen und Gegenleistungen ausbalanciert werden.
  18. Verschiedene (externe) Helfer gewinnen; externe Helfer sind wichtig, da sie Abstand haben.
  19. Umsetzungsschritte in Bezug auf Ferientermine, Festtage und Fastenzeiten abstimmen.
  20. Bei Kommunikationsprojekten auf gleiche Technik achten; bei Videokonferenzen maximal zwei bis drei Partner, da sonst eine Strukturierung sehr erschwert wird.
  21. Schulpartnerschaften sind Prozesse, in denen Fehler vorkommen dürfen; diese bieten Lern- chancen (Schulpartnerschaft als lebendige Lernwerkstatt).
  22. Kontinuierliche Selbstkritik ist sehr hilfreich, um rechtzeitig bessere Wege einschlagen zu können.