Manuel präsentiert an einer Flipchart

„Common Goals for a Common Future – Local Solutions for Global Questions“ lautete das Motto der ersten Euro-Afrikanischen Jugendakademie, die vom 25. September bis zum 1. Oktober 2013 an der One World Secondary School Kilimanjaro in Kisangara/Tanzania stattfand. Rund 50 Schülerinnen und Schüler aus Tanzania, Kenia sowie von deutschen UNESCO-Projektschulen in Bayern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein nahmen daran teil. Organisation und Durchführung der Akademie lagen in Händen von Dr. Karl-Heinz Köhler, ehemaliger Bundeskoordinator der UNESCO-Projektschulen und jetziger Leiter der gastgebenden Schule, sowie Heinz-Jürgen Rickert, niedersächsischer Landeskoordinator.

Die beteiligten Jugendlichen gestalteten im Vorfeld der Veranstaltung eigene Projekte zum Thema, die niedrigschwellig enge Verknüpfung zu den Zielen der Bildung für nachhaltige Entwicklung aufweisen und in der Familie, am Wohnort oder in der Schule umsetzbar sein sollten. Ihre Vorhaben, partiell schon in der Realisierungsphase, stellten die Delegierten im Rahmen der Akademie vor. Dabei wurden ihre Ideen kritisch hinterfragt und vom Plenum evaluiert. Im ersten Teil arbeiteten die Teilnehmenden außerdem in drei Zukunftswerkstätten: Energie der Zukunft, Konsumverhalten und Bildungsperspektiven standen im Mittelpunkt. Es ging um praktikable Lösungsansätze für essentielle Fragen und die globale Relevanz der Themen.

Nach einer sehr eindrucksvollen Safari in den Tarangire-Nationalpark folgten drei künstlerische Workshops: Tanz, Musik und szenische Installation, die Aspekte aus dem ersten Teil nach dem bewährten „From Head to Heart“-Konzept der Euro-Arabischen Dialoge aufgriffen und die kognitiven Inhalte mit musisch-kulturellen Ansätzen vertiefen sollten. Als Workshopleiter fungierten Kathy und Lothar Nierenz, Lutz Mauk und Philip Pankow, die sich schon mehrfach im UNESCO-Kontext als kompetente Workshopleiter bewährt hatten. Unter anderem entstand während der Arbeitsphasen der erste Beitrag zum einem Kisangara-Songbook.

Die ungewohnte Umgebung und vielfältigen neuen Erfahrungen boten reichlich Gelegenheit für interkulturelles Lernen. In ihren Evaluationsbögen hoben die Schüler/-innen hervor, dass sie in der Akademiewoche viel über andere Kulturen gelernt haben und mit anderen Meinungen und Perspektiven konfrontiert wurden. Sie hätten auch gelernt, trotz der großen Unterschiede gut miteinander auszukommen und Probleme zusammen zu lösen.

Die Akademie wurde mit Mitteln aus der Stiftung Partnerschaften mit Afrika, SPA e.V., Zuwendungen der niedersächsischen Staatskanzlei und Eigenmitteln finanziert. Sie ist ein wichtiger Bestandteil des Schulprogramms der One World Secondary School Kilimanjaro, die von Dr. Koehler vor einem Jahr eröffnet wurde. In den kommenden Jahren soll die Veranstaltung regelmäßig durchgeführt werden. Der Kreis teilnehmender Jugendlicher soll erweitert werden, um weiteren Schulen die Partizpation zu ermöglichen.

Den Auftakt empfanden alle Beteiligten als gelungen. Die inspirierende Eröffnungsrede von Prof. Elizabeth Kiondo, Generalsekretärin der Tansanischen UNESCO-Kommission, und die ebenfalls imposante Abschlusspräsentation im Konferenzsaal der benachbarten Kindoroko-Lodge richteten den Blick auf die künftigen Optionen gemeinsamen Lernens und Erlebens, geprägt von Kreativität und konstruktiven Arbeitsprozessen: Ein Schritt in die Zukunft und eine Bildungsinitiative, die Weichen für zivilgesellschaftliches Engagement der jüngeren Generation mit lokalem Bezug und globaler Perspektive stellen.

Heinz-Jürgen Rickert
Landeskoordinator der UNESCO-Projektschulen Niedersachsens

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Dr. Karl-Heinz Köhler

1 Comment

  1. Louis Jarvers

    Die Schülerakademie ist ein starkes Element im Konzept der One World Secondary School. Wirklich klasse! Ich bin richtig neidisch, dass ich nicht mit dabei gewesen bin. Macht so weiter und hoffentlich bis bald!

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