Im Rahmen einer Schulleiter/-innen-Tagung im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus hielt ich am 20. März 2012 einen Vortrag über globales Lernen. Nach Christel Adick steht globales Lernen „als Oberbegriff für pädagogische Konzepte, die sich auf die Bearbeitung gesamtmenschheitlicher Herausforderungen richten“ und  „bezeichnet eine pädagogische Antwort auf Globalisierung, die zur Aufklärung und Handlungsfähigkeit zukünftiger Weltbürger beitragen soll.“ (Klinkhardt Lexikon Erziehungswissenschaft 2012) Globales Lernen ist eine wichtige Aufgabe der Schulen, da es hilft, sich in der Zeit zunehmender globaler Verflechtungen zu orientieren und kompetent zu handeln.
Ausgangspunkt meines Vortrages war ein Vergleich des „Orientierungsrahmens für den Lernbereich Globale Entwicklung“, herausgegeben von der KMK und dem BMZ, mit dem UNESCO-Bericht zur Bildung für das 21. Jahrhundert „Lernfähigkeit: Unser verborgener Reichtum“ unter dem Aspekt des globalen Lernens. Danach zeigte ich die Rolle des globalen Lernens im UNESCO-Schulnetzwerk auf und skizzierte Möglichkeiten dieser Schulen, ihr Profil als „Leuchttürme“ des globalen Lernens zu schärfen.
Dabei ging ich auch auf die Mitwirkung der bayerischen UNESCO-Projektschulen an unserem Schulgründungsprojekt in Kisangara/Tansania ein. Viele ihrer Schüler/-innen setzen sich zurzeit mit diesem Projekt und dem entwicklungspolitischen Kontext auseinander, organisieren Unterstützungsaktionen und leisten dafür auch praktische Arbeit, z.B. in der Aktion „Tagwerk“. Nach der Eröffnung unserer Modellschule in Tansania werden sie deren Entwicklung weiter begleiten. Besonders in Schulpartnerschaften und im Rahmen der Internationalen Schülerakademie, die in diese Schule integriert sein wird, werden sie gemeinsam in Projekten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung arbeiten, sich dabei mit wichtigen Fragen in der Zeit der Globalisierung auseinandersetzen, ihre Ergebnisse – auch über das Internet – austauschen, darüber reflektieren und gemeinsam Lösungsmöglichkeiten suchen. Somit entwickelt sich unsere tansanische Schulgründung zu einem umfassenden Projekt des globalen Lernens, in dem zahlreiche Schulen in Deutschland und Tansania über lange Zeit und nachhaltig aktiv sind.
Niedersächsische UNESCO-Projektschulen wirken schon in dem Projekt mit, es steht aber auch Schulen aus anderen Bundesländern offen.